1. COVID-19 und aktuelle Herausforderungen in Schule und Bildung (24.04.2020)
Unter dem Titel "COVID-19 und aktuelle Herausforderungen in Schule und Bildung" wurden Schüler, Eltern, Lehrkräfte sowie Akteure aus der Schulverwaltung in Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt. Insgesamt nahmen rund 7100 Personen, davon 2500 Lehrkräfte incl. Schulleitungen an der Befragung teil. Sie ist keine auf einer Zufallsstichprobe beruhende repräsentative Umfrage, sondern ein erstes Stimmungsbarometer.
"Die durch das COVID-19-Virus ausgelöste gesellschaftliche Krise hat weitreichende Auswirkungen auf nahezu alle gesellschaftlichen Bereiche. Die Schulen wurden ab Mitte März 2020 geschlossen. In dieser Situation wurde das Schul-Barometer lanciert und damit eine Befragung von rund 7100 Personen durchgeführt. Ziel des Schul-Barometers ist die Beschreibung der aktuellen Schulsituation in Deutschland, Österreich und der Schweiz aus Sicht verschiedener Personengruppen (Schülerinnen und Schüler, Eltern, schulische Mitarbeitende, Schulleitungen, Vertreterinnen und Vertreter der Schulaufsicht/Schulverwaltung und des Unterstützungssystems). Nach dieser zweiwöchigen Befragung und einer einwöchigen Analyse entstand diese Publikation, die Interessierte über erste ausgewählte Befunde informieren und einen Beitrag zum aktuellen Diskurs leisten möchte" Download der Studie unter: http://www.bildungsmanagement.net/Schulbarometer
Interview mit Prof. Stefan Huber zu der Studie in der Zeit: https://www.zeit.de/gesellschaft/schule/2020-04/homeschooling-schule-bildung-lernzeit-digitaler-unterricht
2. So sehen Lehrkräfte die Corona-Krise in der Bildung - fobizz-Studie (13.04.2020)
Fobizz hat 1.700 Lehrkräfte aus ganz Deutschland befragt: Wie gehen Lehrerinnen und Lehrer mit den aktuellen Schulschließungen aufgrund der Corona-Krise um? Wie funktioniert der digitale “Fernunterricht” ? Und wie unterrichten sie momentan ihre Schülerinnen und Schüler? Welche Herausforderungen sehen sie für die Bildung? Die Ergebnisse unserer deutschlandweiten Umfrage zum Thema “Fernunterricht”, welche in Kooperation mit Spiegel Ed und App Camps entstanden ist, lest ihr hier:
"Ganz am Anfang eine gute Nachricht: Obwohl viele Lehrkräfte unserer Umfrage die aktuelle Situation als herausfordernd und anspruchsvoll empfinden, sieht die Mehrheit auch eine Chance für die digitale Bildung. Sie glauben, dass es nach der Corona-Krise neue Möglichkeiten geben könnte..."
https://fobizz.com/umfrage-ergebnisse-so-sehen-lehrkraefte-die-corona-krise-in-der-bildung/
3. Wie geht es Thüringens Lehrkräften während der Schulschließungen? – Studie liefert erste Ergebnisse (21.04.2020)
Die gegenwärtige Corona-Krise stellt Thüringer Lehrerinnen und Lehrer vor große Herausforderungen. Nicht nur soll angemessener Ersatz für Unterricht realisiert werden. Lehrerinnen und Lehrer müssen aktuell auch Wege finden, wie sie ihrem pädagogischen Auftrag – trotz der Distanz – gerecht werden können. In vielen Fällen bedeutet das: Digitalisierung über Nacht. Wie gut das gelingt und welcher Unterstützungsbedarf besteht, das ist dabei die „große Unbekannte“.
- "Thüringer Lehrer*innen arbeiten in der Distanzbetreuung vorwiegend mit klassischen Arbeitsmitteln wie Büchern und Arbeitsheften sowie mit digitalen Standardmitteln (z.B. PDF und E-Mail, Angebote der Schulbuchverlage), die ihnen bereits aus der Zeit vor den Schulschließungen vertraut sind.
- Ein großer Teil der befragten Thüringer Lehrer*innen sieht die wesentliche Herausforderung der Distanzbetreuung darin, dass besonders leistungsschwache und Schüler*innen mit besonderen Förderbedarfen sowie mit nicht-deutscher Familiensprache aktuell wesentlich schlechter erreicht werden können und die Leistungsunterschiede bei den Schüler*innen in der Zeit des Distanzunterrichts zunehmen werden. Sie wünschen sich vor diesem Hintergrund Möglichkeiten, die entstandenen Defizite nach dem Neustart zu adressieren und sind außerdem mit großer Mehrheit der Auffassung, dass Eltern sowie die Abstimmung zwischen den Fachkolleg*innen von Bedeutung für den Erfolg des Distanzlernens sind.
- Ein großer Teil der befragten Lehrer*innen zeigt sich der aktuellen Situation und den damit verbundenen Herausforderungen gegenüber aufgeschlossen und bereit, auch bislang unbekannte digitale Werkzeuge auszuprobieren und die eigenen Kompetenzen weiterzuentwickeln. Es gibt aber auch Lehrer*innen, die sich gegenwärtig stärker zeitlich gefordert und belastet fühlen, insbesondere, wenn sie nicht über die notwendigen Voraussetzungen für die digitale Distanzbetreuung (Kompetenzen, Technik und Software) verfügen.
- Für den Neustart an den Schulen stehen nun Wünsche nach dem weiteren raschen und systematischen Ausbau der Digitalisierung an den Schulen und nach schulinternen Fortbildungen im Vordergrund. Zu klären wären dabei auch unmittelbare Fragen nach Prüfungen und Notenvergabe. Konkrete Unterstützung wünschen sich die Lehrer* innen im Hinblick auf die Gestaltung eines hygienischen Arbeitsablaufs und bei der Infektionsvermeidung. Besonders wichtig erscheint, den Neustart so zu gestalten, dass in den Kollegien eine Aufarbeitung der Erfahrungen in Bezug auf Gewinne und Verluste während der Distanzphase stattfinden kann."
https://www.uni-erfurt.de/uni/news/detailansicht-news/news-show/wie-geht-es-thueringens-lehrkraeften-waehrend-der-schulschliessungen-studie-liefert-erste-ergebnisse/
4.Und die Eltern? Eltern während Schulschließungen unter Druck - eine Studie der Vodafon-Stiftung (24.04.2020)
"Die Mehrheit der Eltern in Deutschland steht aufgrund der Schulschließungen im Rahmen der Covid-19-Pandemie („Coronakrise“) unter erhöhter Belastung. So gibt fast die Hälfte (43 Prozent) der Eltern an, dass es für sie aktuell schwierig ist, die nötige Zeit zur Unterstützung des Lernens ihrer Kinder aufzubringen. Zudem stehen Eltern unter erhöhtem psychischem Druck: So macht sich ein Großteil der Eltern Sorgen um eine Ansteckung mit dem Covid-19-Virus (52 Prozent), die Verschlechterung ihrer wirtschaftlichen Lage (58 Prozent) oder einen Abfall der Schulleistung ihrer Kinder (56 Prozent). Das sind Ergebnisse einer aktuellen Befragung von Eltern schulpflichtiger Kinder in Deutschland im Auftrag der Vodafone Stiftung."
"Die Erhebung wurde vom Befragungsinstitut Infratest dimap Gesellschaft für Trend- und Wahlforschung mbH durchgeführt. Die Grundgesamtheit für die Befragung bildeten Eltern schulpflichtiger Kinder im Alter von 5 bis 18 Jahren in Privathaushalten in Deutschland, die das Internet nutzen. Die Erhebung wurde vom 03. April bis 13. April 2020 durchgeführt und als Online-Erhebung (Computer Assisted Web Interviewing = CAWI) angelegt. Insgesamt nahmen 1.067 Eltern an der Studie teil."
https://www.vodafone-stiftung.de/umfrage-homeschooling-eltern/
5. Weitere Beiträge zu dem Thema sind enthalten in der Zeitschrift "DieDeutscheSchule", Beiheft 16, Juli 2020
„Langsam vermisse ich die Schule ...“ - Schule während und nach der Corona-Pandemie; Detlef Fickermann, Benjamin Edelstein (Hrsg.), Waxmann 2020
Im ersten Teil dieses Bandes werden Ergebnisse aus Erhebungen im Frühjahr 2020 vorgestellt, die Aufschluss darüber geben, wie Schüler*innen, Eltern und pädagogisches Personal die mit dem Fernunterricht verbundenen Herausforderungen erlebt haben. Die Beiträge des zweiten Teils widmen sich schulischen Problemfeldern. Unter besonderer Berücksichtigung der Ungleichheitsthematik fassen sie kurz den Forschungsstand zu rechtlichen, pädagogischen, didaktischen und anderen Fragen zusammen und leiten daraus Vorschläge ab, wie Schule, Unterricht und Lernen unter den voraussichtlich noch länger andauernden Einschränkungen und darüber hinaus gestaltet werden könnten.
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