DVLfB-News 38 zur Lehrkräftefortbildung und Schulentwicklung - Juli 2020

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DVLfB-News 38 zur Lehrkräftefortbildung und Schulentwicklung - Juli 2020

Liebe News - Leserinnen und – Leser,

noch nie sind in knapp zwei Jahren so viele Publikationen im Bereich der Lehrkräfte­fortbildung entstanden wie 2018 und 2019. Zudem fand die Tagung "Wieviel Wissenschaft braucht Lehrerfortbildung?" Anfang 2019 in Freiburg mit der Präsentation von weit über 20 Forschungsprojekten statt. Eine Fortsetzung wird es im März 2021 an der Universität Regensburg geben. Auch die Kultusministerkonferenz hat in diesen Jahren die dritte Lehrkräftebildungsphase entdeckt und Anfang dieses Jahres
ein gemeinsames Papier verabschiedet. Das ist ein positives Zeichen dafür, dass dieser Bildungsbereich zunehmend von den Wissenschaften, der Bildungspolitik und der bildungspolitischen Öffentlichkeit wahrgenommen wird. Der Deutsche Verein zur Förderung der Lehrerinnen- und Lehrerfortbildung hat mit seinem Projekt zur  Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung in der Lehrerinnen- und Lehrerfortbildung der Länder nicht unmaßgeblich zu dieser Entwicklung beigetragen. Dies gilt es fortzusetzen und die Fragestellungen und Forderungen zur Entwicklung der Lehrkräftefortbildung in einem neuen DVLfB-Projekt aufzunehmen.

Mit freundlichen Grüßen

Dieter Schoof-Wetzig


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KMK - Ländergemeinsame Eckpunkte zur Fortbildung von Lehrkräften 

Die KMK hat zur Lehrkräftefortbildung im Februar 2020 ein Papier verabschiedet: „Ländergemeinsame Eckpunkte zur Fortbildung von Lehrkräften als ein Bestandteil ihrer Professionalisierung in der dritten Phase der Lehrerbildung“. Zur Diskussion dieser Eckpunkte wird es am 11. Dezember 2020 in Hamburg eine Fachtagung für ca. 200 Personen mit Vertreter*innen aller Bundesländer geben. Es ist zu hoffen, dass die zentralen Eckpunkte des Papiers hier weiterentwickelt werden können und die Tagung zu einer verstärkten Zusammenarbeit der Institutionen der Länder führt.  https://www.kmk.org/fileadmin/veroeffentlichungen_beschluesse/2020/2020_03_12-Fortbildung-Lehrkraefte.pdf

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Lehrkräfte in der Corona-Krise - Empirische Untersuchungen

1. COVID-19 und aktuelle Herausforderungen in Schule und Bildung
Unter dem Titel "COVID-19 und aktuelle Herausforderungen in Schule und Bildung" wurden Schüler*innen, Eltern, Lehrkräfte sowie Akteure aus der Schulverwaltung in Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt. Insgesamt nahmen rund 7100 Personen, davon 2500 Lehrkräfte incl. Schulleitungen an der Befragung teil. Sie ist keine auf einer Zufallsstichprobe beruhende repräsentative Umfrage, sondern ein erstes Stimmungsbarometer.


2.  So sehen Lehrkräfte die Corona-Krise in der Bildung - fobizz-Studie
Fobizz hat 1.700 Lehrkräfte aus ganz Deutschland befragt: Wie gehen Lehrerinnen und Lehrer mit den aktuellen Schulschließungen aufgrund der Corona-Krise um? Wie funktioniert der digitale “Fernunterricht” ? Und wie unterrichten sie momentan ihre Schülerinnen und Schüler? Welche Herausforderungen sehen sie für die Bildung?


 3. Wie geht es Thüringens Lehrkräften während der Schulschließungen? – Studie liefert erste Ergebnisse 
Die gegenwärtige Corona-Krise stellt Thüringer Lehrerinnen und Lehrer vor große Herausforderungen. Nicht nur soll angemessener Ersatz für Unterricht realisiert werden, Lehrerinnen und Lehrer müssen aktuell auch Wege finden, wie sie ihrem pädagogischen Auftrag – trotz der Distanz – gerecht werden können. In vielen Fällen bedeutet das: Digitalisierung über Nacht. Wie gut das gelingt und welcher Unterstützungsbedarf besteht, das ist dabei die „große Unbekannte“.


4.Und die Eltern?  Eltern während Schulschließungen unter Druck - eine Studie der Vodafon-Stiftung
Die Erhebung wurde vom Befragungsinstitut Infratest dimap Gesellschaft für Trend- und Wahlforschung mbH durchgeführt. Die Grundgesamtheit für die Befragung bildeten Eltern schulpflichtiger Kinder im Alter von 5 bis 18 Jahren in Privathaushalten in Deutschland, die das Internet nutzen. Die Erhebung wurde vom 03. April bis 13. April 2020 durchgeführt und als Online-Erhebung (Computer Assisted Web Interviewing = CAWI) angelegt. Insgesamt nahmen 1.067 Eltern an der Studie teil.


5. Weitere Beiträge zu dem Thema sind enthalten in der Zeitschrift "DDS - Die Deutsche Schule", Beiheft 16, Juli 2020
„Langsam vermisse ich die Schule ...“ - Schule während und nach der Corona-Pandemie; Detlef Fickermann, Benjamin Edelstein (Hrsg.), Waxmann 2020


Zu ersten Ergebnissen und weiterführenden Links

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Corona, Schule und Lehrkräfte(fort)bildung - Ideen, Vorschläge, Reflexionen

Die COVID-19 Auswirkungen treffen auch die Aufgaben, Vorhaben, Planungen und Tätigkeiten der Fortbildungsinstitutionen, der Fortbildner*innen und Ausbildner*innen direkt und immens. Im Folgenden stellt der Verein eine Seite zur Verfügung, auf der persönliche Stellungnahmen, Ideen, Vorschläge und Reflexionen veröffentlicht werden können.

Rolf Hanisch: Lehrkräftefortbildung und Krisenmanagement in Coronazeiten - Gedanken zur Diskussion: Wie sollte der DVLfB in eigener Sache auf die Maßnahmen der Bildungsverantwortlichen in Sachen Corona antworten? https://lehrerfortbildung.de/index.php?option=com_content&view=article&id=65

Rolf Koerber: „Wirtschaft-Technik-Haushalt/Soziales“ und die Coronakrise – Gedanken zur Fachentwicklung und Lehrer*innenbildung
https://lehrerfortbildung.de/index.php?option=com_content&view=article&id=66 


Michael Schratz: Corona-Krise: Das ver-rückte Klassenzimmer. Der klassische Schulunterricht macht Corona-Pause. Kann die Schule von morgen aus der Krise von heute lernen?
https://www.derstandard.de/story/2000116250722/corona-krise-das-ver-rueckte-klassenzimmer


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Zunehmende Bildungsungerechtigkeit abmildern - Brief an die KMK

Der Appell hat das Ziel, das Problem der zunehmenden Bildungsungerechtigkeit durch die Corona Krise etwas abzumildern. Dieses Thema treibt uns ja alle um und es findet in der Presse inzwischen auch eine engagierte Resonanz. 

Im Kern geht es darum, vorrangig denjenigen Schüler*innen den Schulbesuch zu ermöglichen, die von den Lernangeboten der letzten Wochen nicht erreicht wurden. Das sind vor allem solche aus sozial benachteiligten Familien, aber nicht nur.  Sie alle sollen rasch wieder in den Schulen lernen können, beraten von den ihnen vertrauten Lehrkräften. Juristisch könnte man das als eine "erweiterte Notbetreuung“ interpretieren. 

Der offene Brief, initiiert von Cornelia von Ilsemann und Siegfried Arnz (Mitglieder der DeGeDe) nach Diskussionen des Entwicklungsnetzwerks für „Schulen in kritischer Lage“ der Robert-Bosch-Stiftung, wurde am Montag, 20. April an die KMK-Präsidentin übergeben. Der Brief ist von renommierten Wissenschaftler*innen, erfahrenen Expert*innen und engagierten Preisträgerschulen des Deutschen Schulpreises gemeinsam unterschrieben worden. Es ist sehr erfreulich, dass es gelungen ist, eine breite Heterogenität bei den Unterzeichner*innen herzustellen.

Zum offenen Brief
Bericht im Tagesspiegel
Klaus Klemm in der ZEIT


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Zeit für einen Masterplan - Lehrkräftefortbildung muss sich ändern

"In Zeiten von Lehrermangel, immer mehr Quereinsteiger*innen und wachsenden Herausforderungen an den Schulen muss sich gerade in der Fortbildung der Lehrkräfte vieles ändern. Dies wurde bei einer Fachkonferenz deutlich, zu der der „Deutsche Verein zur Förderung der Lehrerinnen und Lehrerfortbildung“ (DVLfB) und die GEW Anfang Dezember 2019 eingeladen hatten. Gut 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren nach Berlin gereist, um über die Zukunft der Lehrkräftefortbildung zu diskutieren. Wo hakt es, was muss sich ändern, wie kann das gelingen?

Es begann mit schlechten Nachrichten: Es gibt zu wenig Fortbildungen für Lehrerinnen und Lehrer in Deutschland, kaum empirische Daten über Bedarf, Angebote und Nutzung, keine systematische öffentliche Rechenschaftslegung – geschweige denn gemeinsame Qualitätsmaßstäbe oder eine systematische Wirkungsforschung. Selbst die 500 Millionen Euro aus dem Förderprogramm von Bund und Ländern „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ wandern ausschließlich an die Hochschulen. Lebenslanges Lernen für Lehrkräfte? Fehlanzeige. „Deutsche Betriebe geben für die Weiterqualifizierung des Personals im Schnitt etwa dreimal so viel aus wie der Staat für die Fortbildung der Lehrkräfte“, kritisierte der Hamburger Fortbildungsexperte Peter Daschner. Er forderte zum Auftakt der Fachkonferenz „Qualität, Wirksamkeit und Zukunft der Fortbildung von Lehrer*innen“ kämpferisch: „Die schlechten Nachrichten sind erst recht ein Grund, es mit frohem Herzen besser zu machen.“


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Nachhaltige Professionalisierung für Lehrerinnen und Lehrer. Ideen, Entwicklungen, Konzepte


Der Sammelband, herausgegeben von Bernd Groot-Wilken und Rolf Koerber, versteht sich als Beitrag zur theoretischen und praktischen Diskussion zur Lehrerfortbildung. Dabei stellt er aus verschiedenen Perspektiven - Praxis, Administration und Wissenschaft -, unter der Fragestellung, wie nachhaltige Professionalisierung von Lehrkräften gelingen kann, Ideen, Entwicklungen und Konzepte zusammen.

Neben der Darstellung von aktuellen Forschungsbefunden zur Lehrerfortbildung, der Frage nach notwendiger Steuerung im Sinne der Educational Governance sowie der Diskussion zur Bedeutung von Digitalisierung für die Lehrerfortbildung werden aktuelle und erfolgreiche wissenschaftlich begleitete Praxisprojekte - wie beispielsweise die Qualitätsentwicklung durch Design-Research-Prozesse am Beispiel der Potentialförderung sowie schulinterner Fortbildungen - vorgestellt und diskutiert. Darüber hinaus wird der Beitrag der Universitäten zur Lehrerbildung, insbesondere auch mit Blick auf die dritte Phase der Lehrerbildung, in den Blick genommen.

Abgerundet wird die Publikation mit ausgewählten Beispielen gelungener Praxis. Dabei werden neben Projekten wie der datengestützten Schul- und Unterrichtsentwicklung in Hamburg, der Vermittlung von handlungsorientierten Unterrichtsmethoden und einem Projekt zur interkulturellen Schulentwicklung auch Coaching als Format der Lehrerfortbildung vorgestellt.

Komplettiert wird der Sammelband durch den Blick auf die Lehrkräfteentwicklung der berufsbildenden Schulen und die damit verbundene Frage nach dem Seiteneinstieg.

Ein Blick ins Buch mit Inhaltsverzeichnis: https://www.wbv.de/fileadmin/webshop/pdf/6004746w_Leseprobe.pdf

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Lehrerprofessionalität und Schulqualität

Ulrich Steffens,  Peter Posch (Hrsg.): Lehrerprofessionalität und Schulqualität. Münster/New York: Waxmann, 2019, 468  Seiten, 47,90 €,  ISBN 978-3-8309-4115-6

Lehrerinnen und Lehrer spielen für das Lernen von Schülerinnen und Schülern eine zentrale Rolle und haben einen nachhaltigen Einfluss auf deren Lernentwicklung. Insofern gilt es, den „Faktor Lehrkraft“ für qualitätsvolles Unterrichten in das Zentrum der Betrachtungen zu rücken.

Unter der Herausgeberschaft von Ulrich Steffens und Peter Posch haben sich Wissenschaftler*innen mit dem Themenfeld „Lehrerprofessionalität und Schulqualität“ auseinandergesetzt. Der Fokus des vorliegenden vierten Bandes liegt auf der Frage, wie Lehrerinnen und Lehrer lernen und wie sie ihre Professionalität kontinuierlich (weiter-) entwickeln können. Dabei werden sowohl die strukturellen Rahmenbedingungen und sozialen Kontexte als auch die Unterstützungsmöglichkeiten für eine professionelle Berufsausübung von Lehrkräften in den Blick genommen.

In vielen Beiträgen wird die Lehrerbildung und speziell die Lehrkräftefortbildung direkt angesprochen: Inhaltsverzeichnis

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Steuerung und Qualitätsentwicklung in Fortbildungssystemen


Botho Priebe, Wolfgang Böttcher, Ulrich Heinemann, Christian Kubina (Hg.): Steuerung und Qualitätsentwicklung im Fortbildungssystem. Probleme und Befunde – Standardbildung und Lösungsansätze. Kallmeyer/Klett, Friedrich Verlag: Hannover 2019
 
PISA, TIMSS, IGLU – die Einführung standardisierter Testverfahren hat es ermöglicht, Schülerleistungen auf breiter Ebene zu erfassen, auszuwerten und damit auf eine objektivere Grundlage zu stellen. Was dabei für die Schulen gilt, muss erst recht für die Fortbildung ihrer Lehrkräfte gelten. Insofern steht auch die Lehrkräftefortbildung auf dem Prüfstand. Zu fragen ist nach ihrem angemessenen Umfang, ihren Qualitätsmaßstäben, deren Realisierung und vor allem nach ihrer Wirksamkeit.

Dieser Band untersucht die Qualität und Wirksamkeit der Lehrerfortbildung als Teil des schulischen Unterstützungssystems. Vor diesem Hintergrund wird ein „Orientierungsrahmen Fortbildungsqualität“ entworfen, der als ein mögliches Leitkonzept für die Fortbildungspraxis herangezogen werden kann – mit Blick auf die vielfältigen länderspezifischen Voraussetzungen und Entwicklungen.

Im Fokus stehen Kernaufgaben, Ziel- und Inhaltsqualität, Planungsqualität, Durchführungsqualität, Ergebnisqualität, Professionalität und Professionalisierung von Leitungs- und Fortbildungspersonal sowie Fortbildungsformate.

Das Buch richtet sich an Schulleitungen, FortbildnerInnen, FachdidaktikerInnen und Lehrende aller Schulstufen und Schulformen, die an Leitlinien zur Optimierung der Lehrerfortbildung interessiert sind.

Inhaltsverzeichnis


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Publikationsliste zur Lehrkräftefortbildung in Deutschland 2017 – 2020

Der DVLfB hat mit dem Tool „Wakelet“ eine Liste von Publikationen von überregionaler Bedeutung mit direktem Download oder Bezugsquelle erstellt, die beliebig erweiterbar ist:

https://wakelet.com/wake/IfneYOsRGE4ZBwFR9fQXF

Wenn Sie weitere Veröffentlichungen für ebenso bedeutsam halten, schicken Sie Ihren Vorschlag bitte in einer E-Mail an dvlfb@lehrerfortbildung.de.

Es ist geplant, in einer weiteren Linkliste empirische Untersuchungen, Studien, Reflexionen oder Überblicksartikel zu sammeln, die den gegenwärtigen Forschungsstand möglichst gut abbilden. Dies wird ein Service des DVLfB sein, der der Fortbildungscommunity längerfristig zu Verfügung gestellt wird.

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Evaluation des Fortbildungsprojekts "Vielfalt fördern" in NRW

Daniela Rzejak und Prof. Dr. Frank Lipowsky von der Universität Kassel haben den Abschlussbericht der wissenschaftlichen Begleitforschung Vielfalt fördern vorgelegt. Untersucht wurden die Wirkungen und Erfolgsfaktoren der Fortbildung in der zweijährigen Pilotphase ab dem Schuljahr 2011/12 mit vielfältigen quantitativen und qualitativen Instrumenten. Die Vergleichsstudie zeigt für die Pilotphase Entwicklungsvorteile bei der Zusammenarbeit der fortgebildeten Lehrkräfte, aber keine Vorteile auf Schülerebene. Vielfalt fördern wurde in einem Kooperationsprojekt zwischen dem Land NRW und der Bertelsmann Stiftung entwickelt, erprobt und sukzessive immer mehr Schulen im Land zugänglich gemacht. In dieser Zeit wurde die Fortbildung kontinuierlich weiterentwickelt – in Richtung stärkerer Praxisrelevanz sowie einer noch klareren Orientierung an evidenzbasierten Merkmalen wirksamen Unterrichts.

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Tagung "Wieviel Wissenschaft braucht Lehrerfortbildung? "


Die dritte Tagung in der Reihe "Wieviel Wissenschaft braucht die Lehrerfortbildung" wird nicht im Frühjahr 2020 sondern am 15. und 16. März 2021 in der Universität Regensburg stattfinden. Die Tagung setzt einen Schwerpunkt auf die Frage, wie Arbeitsbündnisse zwischen Partnerinnen und Partnern an Hochschulen, Landesinstituten oder Fortbildungsinstitutionen einerseits und Lehrkräften an den Schulen andererseits gestaltet und ins Werk gesetzt werden können. Sie schließt an die Diskussion an, wie sie auf der zweiten Tagung in Freiburg im Frühjahr 2019 mit dem Fokus auf Kooperation und Kokonstruktion geführt wurde. Dabei wurde deutlich, dass bei allen Fragen, wie Lehrkräftefortbildungen kooperativ oder kokonstruktiv gestaltet sein können, immer wieder jene nach langfristig tauglichen Rahmenbedingungen und Arbeitsbündnissen auftaucht: Wie lässt sich erreichen, dass sich Lehrkräfte an Schulen wie Fortbildende an anderen Institutionen immer wieder begegnen? Welche Formate der längerfristigen Zusammenarbeit sind geeignet, ohne dass die beteiligten Partner die Zusammenarbeit neben ihren sonstigen Aufgaben schließlich als Last empfinden? Die Tagung soll Beispiele zeigen und zur Diskussion anregen, wie gelingende Arbeitsbündnisse gestaltet werden können. Dabei sollen ausdrücklich auch Wege in den Blick genommen werden, die digitale Techniken der Kommunikation und des Austauschs im virtuellen Raum einbeziehen. Die Tagungsseite mit Informationen zum Programm und zur Beitragsreinreichung wird im Herbst 2020 freigeschaltet.

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Zu wenig digitalisierungsbezogene Lehrkräftefortbildung - die neue ICILS - Studie 2018


In der ersten Erhebung der international vergleichenden Studie zu den Schüler*innenkompetenzen ICILS 2013 zeigte sich, dass Schülerinnen und Schüler in Deutschland nur mittlere Kompetenzen haben. Das hat sich auch 2018 bestätigt. Die Erhebung wurde jetzt von der Universität Paderborn vorgelegt: Computer- und informationsbezogene Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern im zweiten internationalen Vergleich und Kompetenzen im Bereich Computational Thinking. In diesem Rahmen wurden auch Fortbildungsaktivitäten von Lehrkräften in Deutschland erfasst. Im folgenden findet sich eine Zusammenfassung der fortbildungsbezogenen Ergebnisse der Studie:

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Entwicklungsbedarf der nordrhein-westfälischen Lehrerfortbildung

"Staatssekretär Mathias Richter hat im Ministerium für Schule und Bildung in Düsseldorf einen Bericht zur Lehrerfortbildung in Nordrhein-Westfalen entgegengenommen und den Mitgliedern der beauftragten Expertengruppe für ihre grundlegende Arbeit gedankt: „Die Stellungnahme zeigt deutlich den Entwicklungsbedarf der nordrhein-westfälischen Lehrerfortbildung auf. Wir werden den Bericht nun sorgfältig auswerten und die notwendigen Schritte einleiten. Die Landesregierung ist angetreten, um die Lehrerfortbildung zu erneuern. Denn für beste Bildung braucht es beste Fortbildungsangebote für unsere Lehrerinnen und Lehrer.“

Schulministerin Yvonne Gebauer hatte unmittelbar nach Amtsantritt 2017 eine umfassende Evaluation der Lehrerfortbildung in Nordrhein-Westfalen in Auftrag gegeben. Hierzu haben Akteure sowie Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Lehrerfortbildung in qualitativen Interviews und in einer Online-Befragung über ihre Erfahrungen berichtet. Die Ergebnisse der Interviews und der Befragung wurden dann der Expertengruppe zur weiteren Auswertung übergeben, um Empfehlungen für die Weiterentwicklung der Lehrerfortbildung zu erarbeiten.

Mitglieder der Expertengruppe sind Prof. Dr. Dieter Gnahs (Universität Duisburg-Essen), Joachim Jung-Sion (Institut für Lehrerfort- und -weiterbildung Rheinland-Pfalz), Prof. Dr. Hans Anand Pant (Humboldt-Universität zu Berlin, Deutsche Schulakademie), Prof. Dr. Herbert Altrichter (Johannes Kepler Universität Linz), Dr. Kerstin Baumgart (Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien)"

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Fakten statt Bauchgefühl für guten Unterricht


Aufwendige Studien zeigen, welche Faktoren Lernerfolge bringen. Dennoch erreichen die Erkenntnisse die Schulen eher selten. " Viel sinnvoller wäre es laut Wolfgang Beywl, für die Zukunft eine Möglichkeit zu finden, das Unterrichtspensum der Lehrpersonen etwas zu senken – und ihnen so Arbeitszeit zu verschaffen, die ausschließlich der Unterrichtsentwicklung gewidmet ist. Diese Zeit könnten die Lehrenden nutzen, um Erkenntnisse aus der Forschung anzuwenden: ihren Unterricht evidenzbasiert weiterzuentwickeln, mit Fachleuten aus der Wissenschaft zusammenzuarbeiten und Instrumente zur Datenerhebung mitzukonstruieren. Einfach Zeit, um ihren Unterricht zu verbessern." siehe Horizonte. Das Schweizer Forschungsmagazin, 05.09.2019 
Eine Perspektive, die Beywl am Schluss seiner Zuschrift formuliert: „mehr Zeit für gemeinsame Unterrichtentwicklung – dann im Rahmen von SchiLF – bei Reduktion der Lektionenzahl für Lehrpersonen – dieser und andere Wege des «unblocking time» (Bill und Melinda Gates Foundation) sind erforderlich, um einen qualitativen Sprung in der Unterrichtsentwicklung zu machen“ 


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Der Deutsche Verein zur Förderung der Lehrerinnen- und Lehrerfortbildung (DVLfB) versteht sich als Institution für die professionelle Förderung der Lehrerfortbildung und Schulentwicklung. Wenn Sie in dieser Lerngemeinschaft mitwirken, diese unterstützen, mehr Information erhalten möchten, können Sie Mitglied werden. Der Vereinsbeitrag beträgt zur Zeit 60,- Euro im Jahr. Die Beitrittserklärung kann hier herunter geladen werden.

Dieter Schoof-Wetzig
Deutscher Verein zur Förderung der Lehrerinnen- und Lehrerfortbildung (DVLfB)
www.lehrerfortbildung.de
E-Mail: dvlfb@lehrerfortbildung.de


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